Der gelernte Weinbauer sattelte in den 60er Jahren um und verbrachte vier Jahrzehnte als Kaufmann – u.a. bei den Firmen Kiennast, Eskimo, Knorr, bis er schließlich bei der Fa. Buhl landete und sich dort 1996 zum Prokuristen hocharbeitete. Nach dem Ende seiner Tätigkeit bei der Fa. Buhl begann für Sepp Fiedler die dritte Phase, von einem Tag auf den anderen. Ehefrau Rosi Fiedler erinnert sich: „Sepp hatte immer einen Sinn für Kunst und Ästhetik. Er hat auch früher als Bub mit seinem Großvater geschnitzt. Doch die vergangenen 50 Jahre hatte er nichts in diese Richtung gemacht. Plötzlich hat er sich Schnitzbücher gekauft und ist im Keller verschwunden. Bis in die Nacht haben wir ihn klopfen gehört …“
Es entstand eine Schnitzfigur nach der anderen, bald folgten auch gemalte Bilder. Knapp ein Jahr dauerte es bis zur ersten Ausstellung 2001 in der Raiffeisenbank Gars.
„Ich bin kein …“ Sepp Fiedler will das Wort „Künstler“ nicht einmal aussprechen. „Das, was ich mache, ist Handwerk. Ich bin nicht der Kreativste mit großen Eingebungen. Dafür bin ich zu sehr von der Realität geprägt.“ Für „solche, wie mich“ hat er auch die Garser Galerie gegründet, die bisher an die 70 Kunstschaffenden die Möglichkeit gegeben hat, ihre Werke auszustellen.
Jedes Jahr werden Vernissagen veranstaltet. Zwischen Schnitzen, Malen und Familie hält sich Sepp Fiedler fit mit Radfahren. Und auch hier ist er mehr als fleißig: 200 bis 300 Kilometer müssen’s schon sein – pro Woche …